Hallo meine Lieben!
Endlich nach 7 Monaten durchgängiger Krankschreibung bin ich wieder gesund, bzw hoffe ich. Da geh ich später nochmal näher drauf rein.
Heute gehe ich ins Detail. Was waren die Auslöser, wie hab ich den Absprung aus meiner Krankheit geschafft und wie geht es mir heute.
Auslöser, tja das waren drei verschiedene. Und der grösste davon waren meine Eltern bzw. mein Vater.
Der ein oder andere weiss das ich zeitgleich vor 7 Monaten mit meiner Mama ausgezogen bin. Wir sind beide in Solingen geblieben, haben uns aber trotz räumlicher Trennung mehrmals die Woche gesehen.
Meine Eltern haben oft damals gestritten als ich noch daheim war. Eigentlich kein Wunder. Obwohl sie bereits getrennt waren haben wir noch alle zusammen gewohnt. Und das war natürlich für alle Beteiligten schwierig. Ich hab den beiden schon oft gesagt, dass sie aufhören sollen und das ich mit Sicherheit auch schon psychisch krank bin. Kurz vor meinem Auszug teilte mein Vater mir dann mit, dass er eine neue Freundin hat. Womit ich bis heute nicht wirklich klar komme. Denn von diesem Tag an wurde ich bei allem hinten an gestellt. Den Umzug hab ich letztendlich mit meiner Mama und dem Rest meiner Familie alleine gestemmt.
Ich bin wohmgemerkt die einzige Tochter und trotzdem hat mein Vater mich einfach fallen lassen.
Der Kontakt zu meinem Vater brach nach meinem Umzug dann fast vollständig ab. Ab und zu sehen wir uns, aber eigentlich nur wenn noch Post für mich bei ihm angekommen ist.
Es gab einige unschöne Ereignisse zwischen meiner Mama und meinem Vater. Und das führte ebenfalls zu meiner Krankheit.
Nach meinem Umzug war ich zwei Tage arbeiten. In diesen Tagen habe ich so viel geweint, dass weiter arbeiten nicht möglich war. Ich war völlig überfordert mit allem. Und den letzten Rest hat mir dann mein Exfreund gegeben. Er hat mich null während meiner Krankheit unterstützt und im Gegenteil, er hat auch noch schön oben drauf gehauen. So lange das mir permanent schlecht war und ich starke Bauchkrämpfe hatte. Er hatte einfach immer was zu meckern. Dabei war er derjenige der sein Leben nicht in die Reihe bekam und sich mit seinen 22 Jahren von Mutti kontrollieren lies. Najs wurscht.
Anfangs wurde ich von meinem Hausarzt krank geschrieben, diverse Tests wegen meiner starken Schmerzen wurden gemacht. Und es wurde nichts gefunden.
Diagnose: Vollkommene Überbelastung
Ich sollte mir dann einen Psychiater suchen. Das hab ich dann auch gemacht und nach ca einem Monat hab ich einen Therapieplatz bekommen. Ich bin noch immer in Therapie. Aber wenn ich wieder arbeiten gehe, werde ich dort aus zeitlichen Gründen nicht mehr hingehen können.
Ja wenn ich wieder arbeite. Man hat mich während meiner Krankschreibung nämlich ohne Begründung vor die Tür gesetzt. Das war natürlich ein Schlag ins Gesicht. Heute sehe ich es positiv. Ich kann neu anfangen. Und letztenlich konnte mir vermutlich nichts besseres passieren.
Ende 2017 hat mein Ex mich dann auch verlassen. Dem habe ich allerdings keine Träne nachgeweint. Und warum? Mir war es egal, er war mir egal. Da war keine Liebe mehr.
Ich hab mich nicht unterkriegen lassen. Hab Silvester mit einem guten Freund verbracht, den ich noch aus Schulzeiten kenne.
Ende Januar hab ich dann Dennis kennengelernt und er hat mein Leben defintiv verändert. Geplant war das nicht. Es passierte einfach.
Er ist für mich da, unterstützt mich und ist einer der wichtigsten Personen in meinem Leben geworden.
Meine Zukunft will ich mit ihm verbringen. Wir werden auch demnächst zusammen ziehen. Viele werden sagen oh so früh schon. Ja mir geht es gut dabei. Ich hab mich nie besser gefühlt.
Also was ist der Schlüssel zum Ende meiner Krankheit?
Natürlich die Gespräche mit meinen Ärzten. Aber vor allem Ruhe. Ich musste mich selbst wieder finden. Mir Zeit für mich nehmen und für Dinge die mir Spass machen. Und ein ganz wichtiger Punkt: streiche die Menschen aus deinem Leben, die dir nicht gut tun. Und das habe ich gemacht.
Wie geht es mir jetzt?
Depressionen können immer wieder kommen. Und es wird immer Momente geben an denen es mir wieder schlecht geht. Derzeit stehe ich noch gegen meine alte Firma vor Gericht. Das ist natürlich sehr sehr schwierig für mich. Aber eins habe ich in den letzten Monaten gelernt. Aufgeben ist keine Option.
Aktuell bin ich so fit, dass ich mir einen neuen Job suchen kann und wieder arbeiten kann.
Es wird immer ein schwieriger Weg bleiben, aber diesmal bin ich nicht alleine.
Ich möchte einfach mal Danke sagen an alle die die letzten Monate für mich da waren und sich mein Gejammer angehört haben. Die mich zu diversen Terminen begleitet haben und dies auch noch in Zukunft tun werden.
Danke das ich durch diese schwierige Zeit nicht alleine durch musste.
Danke an meine Mama, auf die ich einfach immer zählen kann egal was ist und danke an meinen Schatz Dennis, der mich trotz meiner Krankheit lieben gelernt hat und mich auch in dieser Zeit unterstützt hat. Danke das ihr immer für mich da seid.
Verurteile niemanden wegen Depressionen sondern unterstütze die Person.